Der Schulterschluss zwischen der Bundesinitiative Impact Investing e.V. (BIII) und dem Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI) im Rahmen einer gegenseitigen Mitgliedschaft markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg, Impact Investing in Deutschland im Mainstream zu etablieren. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen – gesellschaftlicher/ökologischer und finanzieller Art – des Impact Investing zu stärken. Darüber hinaus verfolgen wir eine Verbesserung der regulatorischen sowie strukturellen Rahmenbedingungen für Impact Investing mit dem Fokus auf Privatmärkte, weil wir glauben, dass Private-Markets-Assetklassen wie Private Equity, Infrastruktur und Real Estate für Impact Investing und die Transformation eine Schlüsselrolle zukommen.
Regulatorische Herausforderungen und Lösungen im Fokus: Der Arbeitskreis Regulatorik
Ein zentraler Aspekt unserer Kooperation ist der neu gegründete AK Regulatorik, der seit September 2024 intensiv an der Analyse aktueller regulatorischer Entwicklungen im Impact Investing arbeitet. Gemeinsam mit Asset Manager:innen, Berater:innen und Investor:innen, die tiefgehendes Wissen und Erfahrungen im Bereich der Regulatorik mitbringen, untersuchen wir die Auswirkungen dieser Entwicklungen und erarbeiten gleichzeitig praxisorientierte Lösungsansätze, um regulatorische Hürden zu überwinden, oder – im Idealfall – sie für die nachhaltige Transformation und Finanz- und Realwirtschaft zu nutzen.
Geleitet wird der Arbeitskreis von einem Team aus Expert:innen der BIII und BAI. Dazu gehören Christopher Matz (Deutsche Investment) und Joel El-Qalqili (Vidia Equity) für die BIII sowie Michael Bommer und Sina Nennstiel für den BAI.
Ein gemeinsames Verständnis entwickeln: Die Arbeitsgruppe Impact Investing in Privatmärkten
Ein weiterer bedeutender Bestandteil der Kooperation zwischen der BIII und dem BAI ist die Arbeitsgruppe Impact Investing, die sich auf die Definitionen und Abgrenzungen von Impact Investing im Bereich der Privatmärkte/der Alternative Investments konzentriert. Im Positionspapier „Impact Investing in Alternative Investments – Why private market investments are particularly suited for impact-generating investments“ wird thematisiert, was die grundsätzlichen Charakteristiken von Impact Investments sind, wie Produkte und deren Design aussehen, wie sich Impact Investing in Bezug auf die europäische Regulatorik (SFDR, CSRD und EU-Taxonomie) verhält und inwiefern sich Impact Investing von Sustainable Investments unterscheidet.
Zu den Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe gehören Expert:innen aus beiden Verbänden, darunter Michael Bommer (BAI) und Susanne Bregy, (Geschäftsführerin der BIII), sowie weitere führende Expert:innen wie Jörg Rhode (AK-Leitung IMM, swapwork), Young-Jin (AK-Leitung IMM, Vidia Equity), Julian Frede (evolutiq), Heike Schmitz (Herbert Smith Free Hills), Eric Prüßner (Head of Research Advanced Impact Research GmbH), Julian Hochscherf (help global GmbH), Barbara Treusch (Palladio Partners), Sebastian Brinkmann (MEAG), Anna Dissmann (Aquila), und Janna Brokmann (AG Impact Investments & Infrastruktur, Prime Capital AG).
Sub-Arbeitsgruppe Impact Investments & Infrastruktur zwischen BIII und BAI
In der Sub-Arbeitsgruppe zwischen BIII und BAI zu Impact Investing und Infrastruktur wird die Anwendung von Impact-Konzepten auf die Assetklasse Infrastruktur diskutiert. Anhand von Erfahrungsberichten und Praxisbeispielen arbeiten wir Chancen und Herausforderungen der Assetklasse bei der Entwicklung von Impact Produkten heraus. Besondere Schwerpunkte legen wir auf den gesellschaftlichen Wert der Assets durch die Erbringung von wesentlichen Dienstleistungen, Impactmessung in den verschiedenen Projektphasen (Entwicklung, Bau, Betrieb) und Unterschiede bei den Finanzierungsformen (Fremd- und Eigenkapital). In den Diskussionen spielt auch die vorhandene Regulatorik, speziell die Definition nachhaltiger Investments der SFDR und die EU-Taxonomie, eine wesentliche Rolle. Die Arbeitsgruppe plant ihre Ergebnisse in einer Veröffentlichung zu sammeln (Positionspapier oder Diskussionspapier), welche folgende Inhalte abdeckt:
- Einleitung und Vorstellung der Assetklasse
- Generelle Herausforderungen der Assetklasse
- Formulierung eines Impact Objective
- Impact Management and Measurement
- Asset Impact und Investor Impact
Wissenstransfer, Austausch und Networking: BAI Workshop zu Sustainable Finance & ESG
Ein wichtiger Teil der gemeinsamen Initiative ist der Wissenstransfer. Ein bedeutendes Beispiel war der Workshop zu Sustainable Finance & ESG des BAI am 28. November 2024. Hier wurden, neben der Vorstellung des Positionspapiers „Impact Investing in Alternative Investments – Why private market investments are particularly suited for impact-generating investments“, der regulatorische Rahmen für Sustainable Finance diskutiert, Branchenstandards und Best Practices vorgestellt, sowie Praxis- und Erfahrungsberichte geteilt. Zudem war Impact Investing im Bereich der Privatmärkte ein Hauptfokus.
Vielen Dank an Michael Bommer und Sina Nennstiel von der BAI-Geschäftsstelle und an die sich einbringenden Mitglieder für die tolle und konstruktive Kooperation!